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Eine Atemübung gegen eine verstopfte Nase

Ein Portrait-Foto von Svenja, mit dem Meer im Hintergrund. Svenja lacht in die Kamera.
Svenja Tasler
23.11.23
6 Minuten Lesezeit
Eine männlich gelesene weiße Person sieht verschnupft aus und putzt sich mit einem Taschentuch die Nase.

Während eine Erkältung nicht durch Magie verschwindet, kann die richtige Atmung deinen Genesungsprozess unterstützen. Sie hilft, deine Nase freizuhalten, damit du während der Erkältung oder Grippe weiter durch die Nase atmen kannst. Das ist tatsächlich sehr wichtig für deine Gesundheit und den Genesungsprozess. In diesem Artikel erfährst du mehr darüber und lernst eine einfache Atemübung zur Befreiung deiner verstopften Nase kennen.

Warum die Nasenatmung bei Erkältung, Grippe oder Allergie so wichtig ist

Bei Erkältungen, grippalen Infekten und Allergien kommt es häufig zu einer verstopften Nase. Die meisten Menschen atmen dann automatisch durch den Mund. Intuitiv mag das sinnvoll erscheinen und sich im ersten Moment auch viel besser anfühlen, doch die Mundatmung verschlimmert die Situation für unseren Körper und unser System. (1) Für ein gesundes System ist es wichtig, dass wir durch die Nase atmen. In diesem Artikel habe ich bereits ausführlicher über die Nasenatmung geschrieben [LINK]. Ich fasse die Vorteile der Nasenatmung für dich noch einmal kurz zusammen:

Vorteile der Nasenatmung

Verbesserte Luftfilterung und Befeuchtung der Atemluft

Die feinen Härchen in unserer Nase fangen Staub, Pollen und andere Schadstoffe ein - sie dienen als eingebautes „Filtersystem“, das unser Mund nicht hat. Wenn wir Luft durch die Nase einatmen, wird sie gefiltert, gereinigt, befeuchtet und erwärmt, bevor sie tiefer in unsere Atemorgane und unseren Körper eindringt. Das bedeutet, dass eine sauberere, klarere Luft mit weniger Bakterien, Keimen und Viren in unsere Lunge und unseren Körper gelangt.

Produktion von Stickstoffmonoxid

Bei der Nasenatmung wird vermehrt Stickstoffmonoxid (NO) produziert. NO beeinflusst alle wichtigen Systeme und Organe, bewahrt uns vor Krankheiten und hemmt die Vermehrung von Krankheitserregern, darunter Bakterien und Viren. Es wirkt gefäßerweiternd und entzündungshemmend, wodurch es auch den Krankheitsverlauf abmildern und den Genesungsprozess beschleunigen kann. Durch die Mundatmung verhindern wir die vermehrte NO-Produktion der Nasenatmung und damit auch deren Vorteile für unseren Genesungsprozess. (2)

Gesteigerte Selbstheilung durch Aktivierung des parasympathischen Nervensystems

Durch die Mundatmung wird unser sympathisches Nervensystem aktiviert. Dadurch versetzen wir unseren Körper unbewusst in eine Stresssituation, was gewisse Körperfunktionen wie Verdauung und die Aktivität des Immunsystems herunterfährt. Die Mundatmung erzeugt Stress, was dazu führt, dass unser Körper sich nicht effizient auf die Heilung von Erkrankungen konzentriert. Atmen wir jedoch durch die Nase, aktivieren wir das parasympathische Nervensystem und erzeugen Ruhe und Entspannung, wodurch der Körper aktiv und effizient arbeiten kann.

Verbesserter Sauerstofftransport

Bei der Mundatmung atmen wir mehr Kohlendioxid aus – den Stoff, den unser Körper braucht, um Sauerstoff effizient zum Gehirn und in die Muskeln zu transportieren. Zusätzlich verstopft die Nase bei einer verringerten Kohlendioxid-Konzentration in der Lunge und im Blut noch leichter – was wiederum das Bedürfnis stärkt, weiter durch den Mund zu atmen. Ein Teufelskreis…

Eine Atemübung zur Befreiung der Nasenwege

Die Nasenatmung trägt also auf verschiedenen Ebenen dazu bei, dass unser Körper gesund bleibt und unterstützt den Heilungsprozess, wenn wir krank sind. Manchmal fühlt es sich jedoch unmöglich an, durch die Nase zu atmen, vor allem wenn sie wegen einer Erkältung, Grippe oder Allergie verstopft ist.

Mit der nachfolgenden einfachen Atemübung kannst du deine verstopfte Nase schnell und effektiv befreien. Ich habe sie selbst bereits einige Male angewandt und ihre Wirkung gespürt. Diese Übung stammt von Patrick McKeown, einem Experten in der Atemarbeit, der mit seinen zahlreichen Angeboten Menschen unterstützt, zurück zu einer gesunden, funktionalen Atmung zu finden. Am Ende dieses Artikels findest du in den Quellenangaben zwei Bücher von Patrick McKeown, die ich absolut empfehlen kann.

Atemübung bei verstopfter Nase - so geht´s:

Bei dieser Übung handelt es sich um eine Atemanhalte-Übung, die du auch bei einer chronisch verstopften Nase, bei Erschöpfung, Allergien oder Halsentzündungen anwenden kannst. (3) Durch die Übung sammelt sich Kohlendioxid in deinem Blut, was die Arterien erweitert und zu Linderung bei der verstopften Nase führt.

Bitte mache die Übung nicht, wenn du schwanger bist oder starke Blutdruckprobleme hast. Achte darauf, dass du die Übung beendest, sobald Schwindelgefühle oder andere unangenehme Nebenwirkungen auftreten.  

Anleitung für die Atemübung zum Freimachen der Nase

  1. Setze dich aufrecht auf einen Stuhl mit gerader Rückenlehne.
  2. Atme einmal geräuschlos ein und wieder aus (wenn möglich durch die Nase – sollte das nicht möglich sein, kannst du einen winzigen Atemzug durch den Mundwinkel nehmen).
  3. Halte den Atem an, indem du die Lippen schließt und die Nase mit den Fingern verschließt.
  4. Nicke sanft mit dem Kopf vor und zurück, während du die Luft anhältst, bis du einen erträglichen Lufthunger spürst (dein Körper sendet dir deutliche Signale, dass du Luft holen solltest, ohne dass du bereits das Gefühl hast, du würdest gleich ersticken).
  5. Öffne deine Nase und atme normal durch die Nase ein. Versuche dabei entspannt zu atmen und keinen tiefen Atemzug zu nehmen. Deine Atmung sollte nach dem Atem-Anhalten so normal wie möglich bleiben.

TIPP: Vielleicht merkst du schon eine Veränderung. Du kannst die Übung mehrmals wiederholen, bis die Nase komplett frei ist. In der Regel dauert das zwischen ein und fünf Runden. Mache die Übung über den Tag verteilt immer wieder – wann immer deine Nase wieder verstopft und du das Gefühl hast, du musst auf die Mundatmung ausweichen.

Ich habe diese Atemübung auch bereits in meinem Podcast „Breathe, Feel & Grow“ geteilt – wenn du möchtest, höre dir gerne zusätzlich noch die Folge an, in der ich weitere Gedanken zu der Atemtechnik mit dir teile. Du findest den Podcast auf Spotify, iTunes und auf YouTube sowie in allen gängigen Podcast-Apps.

Teile gerne in den Kommentaren deine Erfahrungen mit der Atemübung mit uns.

Alles Liebe

deine Svenja

Quellen:

1. „Breathe – Atem“ von James Nestor

2. "Erfolgsfaktor: Sauerstoff" von Patrick McKeown

3. "Atme und heile dich selbst“ von Patrick McKeown

Ein Portrait-Foto von Svenja, mit dem Meer im Hintergrund. Svenja lacht in die Kamera.
Svenja Tasler
23.11.23
6 Minuten Lesezeit