Was ist Breathwork? Und was ist es nicht?
Was Breathwork ist - und was es nicht ist!
Das bewusste Atmen gewinnt in den letzten Jahren immer mehr an Popularität. Sowohl online als auch offline werden verschiedene Atemtechniken angeboten, die Menschen auf ihrem Weg zu mehr Gesundheit, Wohlbefinden und innerer Transformation unterstützen sollen. In diesem Artikel gehe ich der Frage nach, was Breathwork eigentlich ist – oder zumindest, was ich darunter verstehe – und was es für mich NICHT ist!
Was ist Breathwork?
Breathwork bezeichnet die bewusste Verbindung und Arbeit mit dem eigenen Atem. Es kann allgemein als eine Kombination aus Wahrnehmen, Beobachten und bewusstem Lenken der Atmung verstanden werden, die wir zur inneren Heilung und Wachstum nutzen können, um die Verbindung zu uns selbst zu stärken.
Für viele Menschen ist das Wort ein Überbegriff für die Ansammlung verschiedener Atemtechniken. Manche Menschen kennen Breathwork aus dem Yoga (wo von Pranayama-Übungen gesprochen wird), andere kommen damit über Meditation in Kontakt und wieder andere durch Wim Hof, den „Ice Man“, der seine Atemtechnik über das Eisbaden populär gemacht hat.
Für einige ist Breathwork auch eine ganz konkrete Atemtechnik - in der Regel handelt es sich dabei dann um eine Form der „verbundenen Atmung“.
Drei Kategorien von Breathwork
Um das Ganze etwas übersichtlicher für dich zu gestalten, möchte ich dir drei Kategorien vorstellen, in die man Breathwork beziehungsweise die verschiedenen Atemtechniken meiner Meinung nach einteilen kann:
1. Die alltägliche (funktionale) Atmung
Die „funktionale Atmung“ beschreibt eine Atmung, die unsere Gesundheit und unser Wohlbefinden im Alltag unterstützt und stärkt. Wir schauen hier auf unsere (meist unbewussten) Atemmuster im Alltag, die es zu optimieren gilt.
Konstantin Pawlowitsch Buteyko war ein ukrainischer Mediziner, der mit seiner Arbeit und der Entwicklung der Buteyko-Methode einen großen Beitrag dazu geleistet hat, dass wir heute besser verstehen, wie wir unsere Gesundheit durch eine verbesserte Alltagsatmung stärken können.
2. Regulierende Atemtechniken
In diese Kategorie fallen Atemtechniken, die uns unterstützen können, unser Nervensystem bewusst zu regulieren und auszugleichen. Sie können helfen, uns zu zentrieren, Stress abzubauen oder neue Energie zu tanken. Diese Atemübungen sind in der Regel kurzfristig einsetzbar und beeinflussen schon nach wenigen Minuten unser allgemeines Wohlbefinden. Bei einer regelmäßigen Anwendung unterstützen sie auch unsere funktionale Atmung.
Beispiele für alltägliche Atemtechniken sind die Box-Atmung, die Kohärenzatmung oder Atem-Meditationen. Drei konkrete Atemübungen und ihre Anleitungen habe ich dir auch in diesem Blogartikel vorgestellt [LINK].
3. Transformative Atemtechniken
Und dann gibt es Atemtechniken, mit denen wir auf körperlicher, emotionaler und energetischer Ebene tiefer in die Verbindung zu uns selbst kommen können. In der Regel handelt es sich hierbei um Formen der verbundenen Atmung, welche meist über eine längere Session (30-90 Minuten) unter Anleitung eines Breathwork-Coaches durchgeführt werden.
Mit Hilfe dieser transformativen Atemtechniken können wir die Verbindung zu uns selbst aufbauen und stärken, gegebenenfalls alte Blockaden auflösen und in unserem Körper gespeicherte Energien und Gefühle loslassen.
Beispiele für transformative Atemtechniken sind das „Conscious Connected Breathing“, holotrope Atmen, Rebirthing und Transformational Breath.
Ich biete regelmäßig Online Gruppen Breathwork Sessions an, in denen wir unter anderem die verbundene Atmung nutzen, um eine tiefere Verbindung zu uns aufzubauen. Wenn du mehr dazu erfahren möchtest, schau hier vorbei [LINK].
Warum ist unsere Atmung so wichtig?
Unsere Atmung hat einen RIESIGEN Einfluss auf unseren Körper und unser Leben! Sie ist Teil unseres autonomen Nervensystems, das auch für wichtige Körperfunktionen wie Herzschlag, Blutdruck und Verdauung verantwortlich ist.
Gleichzeitig ist unsere Atmung ein besonderer, einzigartiger Teil dieses Nervensystems: Einerseits funktioniert sie ganz automatisch und bedarf keiner bewussten Aktivität - was gut ist, denn das sichert unser Überleben! Andererseits können wir unsere Atmung als einzigen Teil unseres autonomen Nervensystems bewusst steuern und beeinflussen. Wir können dadurch bewusst den Rest unseres Systems lenken!
So haben wir die Möglichkeit, über unsere Atmung unsere Gesundheit, Konzentrationsfähigkeit, Stresslevel und Entwicklung zu beeinflussen. Breathwork ist der Schlüssel zu unserem Wohlbefinden und unserer Lebensqualität - und wir haben ihn immer bei uns!
Breathwork ist die Arbeit mit dem eigenen Atem zur ganzheitlichen Transformation von Körper, Herz & Seele!
Was Breathwork nicht ist
Breathwork wird mittlerweile auch in Deutschland immer populärer und bekannter. Dementsprechend gibt es auch immer mehr Breathwork-Coaches und Expert*innen, die über Breathwork und dessen kraftvolle Wirkung sprechen. Gleichzeitig nehme ich immer wieder wahr, wie Breathwork als DAS EINE WUNDER-TOOL dargestellt wird.
Offensichtlich brenne ich für Breathwork und glaube an die unglaubliche Kraft, die in unserem Atem steckt! Trotzdem sollten wir uns hinsichtlich unserer Atmung und der Arbeit mit dem Atem über ein paar Dinge klar sein. Ich möchte im Rahmen dieses Artikels daher auch direkt mit drei Mythen rund um Breathwork und was es ist beziehungsweise wie es funktioniert, aufräumen:
1. Breathwork ist eine Wunderlösung für alle deine Probleme
Nein. Breathwork kann uns unterstützen, in tiefe innere Prozesse zu gehen, unser Nervensystem zu regulieren und alte Blockaden aufzulösen. ABER es ist keine Wunderlösung für all unsere Probleme.
Diese Art von (innerer) Arbeit braucht Zeit! Wir leben zum Teil Jahre oder Jahrzehntelang mit Glaubenssätzen, Ängsten und unterdrückten Gefühlen. Breathwork kann uns helfen, diese Stück für Stück aufzulösen und loszulassen – ABER unser System braucht Zeit, um neue Realitäten und Wahrheiten integrieren und verkörpern zu können.
Das heißt: Nicht alle Probleme lassen sich mit einer einzigen Breathwork-Session lösen oder heilen. Breathwork kann zwar kurzfristig Erleichterung und Lösung schaffen, aber eine langfristige Integration und Veränderung benötigt fortlaufende Arbeit und Beachtung.
2. Breathwork ist für jede Person gleich gut geeignet
Erneut: Nein. Je nachdem, wer du bist, wie der Zustand deines Nervensystems ist und welches „Päckchen“ du mit dir herum trägst, brauchst du vermutlich unterschiedliche Atemtechniken. Wenn du Panikattacken oder Asthma hast, solltest du andere Atemübungen nutzen als Menschen, die Stress abbauen oder ein Trauma heilen wollen.
Außerdem kommen transformative Atemtechniken wie die verbundene Atmung mit einigen Kontraindikationen und sind nicht für alle Menschen geeignet. Daher solltest du, wenn du mit Breathwork beginnst beziehungsweise tiefer gehen willst, auf jeden Fall mit Breathwork-Expert*innen arbeiten, die sich wirklich auskennen und tiefgreifendes Wissen darüber haben, was du brauchst und was für dich eventuell nicht geeignet ist.
3. Breathwork ist eine "Therapie ohne Worte"
Auch hier: Nein. Viele Breathwork-Expert*innen sprechen darüber, dass Breathwork bei der Aufarbeitung von Trauma unterstützen kann. Und ja, das ist absolut richtig. Ich selbst habe mit Breathwork schon an einigen meiner dunkelsten inneren Themen gearbeitet und begonnen, meine Traumata aufzulösen. ABER ein Trauma ist ein sehr vielschichtiges und komplexes Thema. Die meisten Breathwork-Anbieter*innen sind keine ausgebildeten Therapeut*innen und dürfen deswegen Breathwork nicht zur Trauma-Heilung anbieten. Und viele können Traumata nicht sicher halten, wenn diese sich bei den Teilnehmenden in einer Session plötzlich zeigen (damit habe ich selbst schon ein paar schlechte Erfahrungen gemacht).
Deswegen ist es wichtig, dass du nicht wahllos zu irgendeinem Breathwork-Coach gehst, um deine Traumata zu bearbeiten, sondern dich informierst, ob die ausgewählten Expert*innen auch im Bereich Trauma ausreichend ausgebildet sind.
Außerdem gilt: Die Aufarbeitung und Heilung eines Traumas braucht in der Regel Zeit und ist nicht mit einer einzelnen Gruppen Breathwork Session erledigt. Heilung braucht Zeit. Zeit für Erdung, Integration und Austausch. Gruppen-Sessions, in denen der Breathwork-Coach nicht 100 % präsent für dich und dein Thema sein kann, sind für Trauma-Arbeit nicht geeignet!
Finde deinen Weg mit Breathwork
Ich hoffe, dass ich dir mit diesem Blogartikel einen besseren Überblick geben konnte, was Breathwork – die Arbeit mit dem eigenen Atem – eigentlich ist – und was sie nicht ist.
Wenn du neugierig geworden bist und jetzt gerne selbst erste praktische Erfahrungen mit deinem Atem machen möchtest, melde dich gerne zu meinem kostenlosen Online-Kurs TAKE A BREATH an – dem Einsteigerkurs ins Atmen. Wenn du weitere Atemtechniken kennenlernen möchtest, die das Potenzial haben, dein Leben nachhaltig zu verändern, schau dir gerne auch meinen LET’S BREATHE Online-Kurs an. Und wenn du bereit bist, noch einen Schritt weiterzugehen und Breathwork selbst in die Welt zu bringen, lies dir die Infos zu meiner Online-Ausbildung zum Breathwork- & Atem-Coach durch.
Hast du Fragen zu Breathwork, was es ist und was es nicht ist? Stelle sie gerne in den Kommentaren - dort kannst du auch sehr gerne deine Erfahrungen mit uns teilen.
Alles Liebe
Svenja
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