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Authentisches Branding für Breathwork Coaches: Von der Vision zur Realität

Ein Portrait-Foto von Svenja, mit dem Meer im Hintergrund. Svenja lacht in die Kamera.
Svenja Tasler
5.11.24
13 Minuten Lesezeit
Eine weibliche Person steht vor einer Wand mit vielen bunten Herzen, über denen "#LoveWall" geschrieben steht.

Ein Gastbeitrag von Paulo Bolanos.

Wir kennen das alle: Die Begeisterung, ein kraftvolles Werkzeug gefunden zu haben, mit dem wir Menschen helfen können. Den Wunsch, dies mit allen zu teilen. Und gleichzeitig die absolute Ratlosigkeit, wo wir anfangen sollen. Brauche ich ein Logo? Muss ich in den sozialen Medien aktiv sein? Wie spreche ich vor der Kamera und was sage ich? Muss ich tausende Euro in eine Farbpalette investieren, die ich am Ende gar nicht richtig nutzen kann? Das sind Fragen, die mir Klient*innen häufig stellen – und andere, die sie sich vielleicht denken, aber nicht zu fragen wagen.

Ein Business zu gründen und eine Marke aufzubauen ist eine Reise, die vielen Menschen zunächst Angst macht und kompliziert erscheint. Besonders in einer Branche wie Breathwork, die als moderne Wellness-Dienstleistung noch relativ neu ist. Deshalb hat Svenja mich gebeten, diesen Artikel für dich zu schreiben. Ich hoffe, dieser Leitfaden hilft dir dabei – egal ob du gerade erst mit deinem Breathwork-Business startest oder deine bestehende Marke verfeinern möchtest – selbstbewusst durch die Branding-Landschaft zu navigieren und von der Lähmung in die Aktion zu kommen.

Zuerst einmal: Was ist Branding eigentlich?

Es gibt einen alten Witz in der Designbranche: "Wenn es um Branding geht, wissen nicht einmal die Branding-Expert*innen, worüber sie reden." Das liegt daran, dass "Branding" und "Marke" sehr breite Konzepte sind und es dazu verschiedene Definitionen gibt.

Marty Neumeier, der einflussreichste Markenexperte der Welt, sagt: Eine Marke ist das Bauchgefühl einer Person gegenüber einem Produkt, einer Dienstleistung oder einer Organisation. Es ist also nicht das, was du sagst, sondern das, was sie sagen. Das bedeutet: Es spielt keine Rolle, was du über deine Marke sagst – wenn du es nicht lebst und deine Klient*innen eine andere Wahrnehmung haben, wird deine Marke das sein, was sie im Kopf mit dir verbinden.

"Eine Marke ist das Bauchgefühl einer Person gegenüber einem Produkt, einer Dienstleistung oder einer Organisation. Es ist nicht das, was du sagst, sondern das, was sie sagen."

Während Produkte in Fabriken hergestellt werden, entstehen Marken in den Herzen und Seelen der Menschen. Wir müssen darauf achten, dass die Marke bei jedem Kontaktpunkt mit unseren Klient*innen unseren Ansprüchen gerecht wird.

Hier kommt Branding ins Spiel: Während wir die Gefühle der Menschen nicht kontrollieren können (und sollten), können wir sie definitiv beeinflussen. Branding ist also der Prozess, diese Eindrücke zu steuern – oder anders ausgedrückt: sicherzustellen, dass jede unserer Handlungen, jede E-Mail, die wir schreiben, jeder Content, den wir teilen, mit unseren Kernwerten, unserer Mission und unserer Vision für die Welt übereinstimmt.

Natürlich wollen wir hier authentisch sein, nicht künstlich. Menschen spüren unechte Absichten kilometerweit. Deshalb ist es wichtig, dir selbst und deiner Mission treu zu bleiben.

Wo fängst du an?

"Genau wie in der Therapie oder im Coaching beginnen wir damit, nach innen zu schauen."

Jetzt, wo wir geklärt haben, was eine Marke und Branding sind, fragst du dich vielleicht, wo du anfangen sollst. Nun, genau wie in der Therapie oder im Coaching beginnen wir damit, nach innen zu schauen.

Ein häufiger Irrtum beim Branding oder bei der Gründung eines Business ist, mit dem Logo zu beginnen. Obwohl das Logo ein wichtiges Element ist, ist es eigentlich eines der letzten Dinge, die wir bei der Gestaltung einer Marke erstellen sollten.

Stell es dir vor wie die Arbeit an der Entwicklung deines Bewusstseins im Coaching oder in der Therapie. Was für die Außenwelt sichtbar ist – dein Logo, Name, Farben und Schriftarten – sind deine äußeren Handlungen oder Verhaltensweisen. Sie repräsentieren nur einen kleinen Teil von dem, wer du bist. Aber unter der Oberfläche liegen die tieferen, bedeutungsvolleren Aspekte deiner Marke, ähnlich wie die Werte, Überzeugungen und inneren Motivationen, die einen Menschen antreiben.

Damit eine Marke Menschen wirklich berührt und sich abhebt, braucht sie ein solides Fundament – genau wie ein Mensch seine Grundüberzeugungen und Werte verstehen muss. Ohne das sind die sichtbaren Aspekte deiner Marke – wie dein Logo oder deine Farben – nur oberflächliche Elemente ohne Tiefe oder Zweck. Aber wenn die Persönlichkeit, die Werte und Überzeugungen deiner Marke klar definiert sind, kannst du eine einzigartige, authentische und einprägsame Marke aufbauen, die bei anderen Anklang findet.

Schritt 1: Definierie das Fundament deiner Marke
Schritt 1: Definiere das Fundament deiner Marke

Verstehe deinen Platz in der Breathwork-Landschaft

So wie jeder Atemzug einzigartig ist, sollte auch dein Platz in der Breathwork-Branche ganz deiner sein. Auch wenn ich ungern in Begriffen wie "Konkurrenz" denke – schließlich sind wir alle hier, um Menschen zu helfen – ist es wichtig zu verstehen, dass deine potenziellen Klient*innen natürlich die verschiedenen verfügbaren Optionen vergleichen werden. Das ist nichts, wovor man sich fürchten muss; es ist eine Gelegenheit, auf deine ganz eigene Art zu strahlen.

Das Schöne an der Breathwork-Branche ist, dass sie sich als moderne Wellness-Dienstleistung noch entwickelt. Anders als in übersättigten Märkten, wo Marken darum kämpfen, sich abzuheben, gibt es hier noch viel Raum für authentische Stimmen und frische Ansätze. Das bedeutet, du hast die Freiheit mitzugestalten, wie Breathwork wahrgenommen und der Welt präsentiert wird.

Stell es dir vor wie das Finden deines perfekten Platzes in einem Garten: Während andere Pflanzen bereits wachsen, gibt es noch viel fruchtbaren Boden zum Gedeihen. Der Schlüssel liegt darin zu verstehen, nicht nur was deinen Ansatz besonders macht, sondern wie diese Einzigartigkeit ein spezifisches Bedürfnis oder Verlangen im Leben deiner Klient*innen erfüllt, das anderswo nicht befriedigt wird.

Deine Positionierung entsteht aus diesem Sweet Spot – wo dein einzigartiger Ansatz für Breathwork die spezifischen Bedürfnisse deiner idealen Klient*innen trifft, und zwar auf eine Art, die sich deutlich von dem unterscheidet, was es bereits gibt. Wenn du dich klar und authentisch positionierst, werden die richtigen Menschen natürlich zu deinen Angeboten hingezogen, genau wie Pflanzen natürlich zum Licht wachsen, das sie am besten nährt.

Schritt 2: Etabliere deine Position
Schritt 2: Etabliere deine Position

Gestalte die visuelle Erfahrung

"Deine visuelle Identität sollte so unverwechselbar sein wie deine Persönlichkeit."

Nachdem wir den Grundstein gelegt haben, können wir damit beginnen zu gestalten, wie deine Marke aussehen und sich anfühlen soll. Denk daran: Deine visuelle Identität sollte ein authentischer Ausdruck der Essenz deiner Marke sein, keine Kopie dessen, was gerade in der Wellness-Branche trendy ist.

Viele Breathwork-Businesses tappen in die Falle, eine generische Wellness-Ästhetik zu übernehmen – sanfte Pastelltöne, Lotusblüten und Meditationsposen. Während das nicht grundsätzlich falsch ist, spiegelt es möglicherweise nicht deinen einzigartigen Ansatz wider. Deine visuelle Identität sollte so unverwechselbar sein wie deine Persönlichkeit.

Anders als in etablierten Branchen mit starren Erwartungen erlaubt Breathwork Innovation in der Art, wie du deine Dienste präsentierst. Du kannst Inspiration aus verschiedenen Quellen ziehen – alter Weisheit, moderner Wissenschaft oder persönlichen Erfahrungen – um eine Marke zu schaffen, die sich sowohl zeitlos als auch zeitgemäß anfühlt.

Und hier ist etwas Entscheidendes, das dir viele Personal-Brand-Berater*innen nicht sagen werden: Wenn du eine persönliche Marke als Breathwork-Coach aufbaust, brauchst du nicht unbedingt ein ausgefallenes Logo. Warum? Weil es nichts Einzigartigeres und Wiedererkennbareres gibt als dein eigenes Gesicht! Denk darüber nach – wenn Klient*innen sich mit deiner Arbeit verbinden, verbinden sie sich mit dir, nicht mit einem Symbol. Dein Gesicht ist dein Logo. Es ist die authentischste Repräsentation dessen, wer du bist und wofür deine Marke steht.

"Es gibt nichts Einzigartigeres und Wiedererkennbareres als dein eigenes Gesicht!"

Das bedeutet nicht, dass du kein Logo haben kannst – es bedeutet nur, dass es sekundär sein kann, etwas Einfaches für deine Visitenkarten, Workshop-Materialien oder Social-Media-Templates. Aber dein primärer visueller Identifikator? Das solltest du sein. Schließlich bist du diejenige Person, die die Breathwork-Sessions leitet, die Verbindung schafft und Transformation ermöglicht. Verkörpere das!

Schritt 3: Erschaffe deine visuelle Identität
Schritt 3: Erschaffe deine visuelle Identität

Baue Vertrauen durch Markenkonsistenz auf

"Jede Interaktion mit deiner Marke sollte sich wie ein gleichmäßiger, verlässlicher Atem anfühlen: vorhersehbar, nährend und deinen Werten treu."

Vertrauen in jeder Branche wird nicht nur durch fancy Logos oder perfekte Websites aufgebaut – es entsteht durch konsistente, authentische Erfahrungen. Jede Interaktion mit deiner Marke sollte sich wie ein gleichmäßiger, verlässlicher Atem anfühlen: vorhersehbar, nährend und deinen Werten treu.

Denk an visuelle Konsistenz wie an ein regelmäßiges Atemmuster: Wenn deine Marke durchgängig die gleichen Farben, Schriften und Stile in allen Materialien verwendet, wird sie sofort wiedererkennbar, genau wie deine Stimme deinen Klient*innen vertraut wird. Diese Konsistenz geht nicht nur darum, professionell auszusehen – es geht darum, ein Gefühl von Verlässlichkeit und Vertrauen zu schaffen.

Wenn Menschen deinen Content sehen, sei es auf Instagram, in einer E-Mail oder auf einem Workshop-Flyer, sollten sie sofort wissen, dass er von dir ist. Diese Wiedererkennung baut Vertrauen in deine Marke auf und macht deine Botschaft kraftvoller. Es ist wie beim Aufbau einer Freundschaft – jede authentische Interaktion macht die Beziehung stärker und bedeutungsvoller.

Schritt 4: Bewahre Konsistenz
Schritt 4: Bewahre Konsistenz

Praktische Tipps für den Start

Denk daran, du musst nicht alles auf einmal aufbauen. Beginne mit dem Wesentlichen und wachse organisch. Hier sind einige praktische Wege, um anzufangen:

  1. Starte mit Klarheit: Bevor du in Design investierst, sei glasklar über das Fundament deiner Marke
  2. Fokussiere dich auf einen Kanal: Meistere eine Plattform, bevor du dich ausbreitest
  3. Nutze Templates: Beginne mit einfachen, einheitlichen Vorlagen anstatt für alles individuelle Designs zu erstellen
  4. Dokumentiere alles: Halte deine Markenentscheidungen fest, auch wenn sie einfach sind
  5. Sei authentisch im Austausch: Konzentriere dich auf echte Verbindungen statt auf perfekte Präsentationen

Die Kraft eines authentischen Brandings

Im Kern geht es beim Branding eines Breathwork-Business um Authentizität. So wie Breathwork Menschen hilft, sich mit ihrem wahren Selbst zu verbinden, sollte deine Marke deinen authentischen Ansatz dieser transformativen Praxis widerspiegeln. Wenn deine Marke wirklich widerspiegelt, wer du bist und woran du glaubst, wird sie zu einer natürlichen Erweiterung deiner Arbeit – so natürlich wie das Atmen selbst.

Denk daran, deine Marke ist nicht nur das, was du der Welt zeigst; sie ist die gesamte Erfahrung, die du für deine Klient*innen erschaffst. Lass sie sich natürlich entwickeln, bleib deinen Werten treu und behalte die Transformation deiner Klient*innen immer im Herzen all deines Tuns.

Und hier ist noch etwas Wichtiges: Du musst das nicht alleine machen. So wie du deine Klient*innen ermutigst, sich Unterstützung zu suchen, wenn sie sie brauchen, scheue dich nicht davor, um Hilfe zu bitten und Expert*innen zu suchen, die dich auf dieser Reise unterstützen können. Eine Marke aufzubauen ist ein kollaborativer Prozess, und manchmal kann professionelle Begleitung den entscheidenden Unterschied machen.

Vor allem: Sei liebevoll und offen mit dir selbst während dieses Prozesses. Teile deine Ideen mit anderen – sei es mit anderen Coaches, Freund*innen oder potenziellen Klient*innen – um wertvolles Feedback zu erhalten und ja, manchmal auch für diese kleine Bestätigung, die wir alle brauchen.

Jedes Detail ist wichtig beim Aufbau deiner Marke, also feiere jeden kleinen Erfolg auf dem Weg. Bleib neugierig, experimentiere weiter und verliere nie deine Kernmission aus den Augen: Menschen durch die Kraft des Atems zu einem besseren Leben zu verhelfen.

Deine Marke ist, wie der Atem selbst, etwas Lebendiges. Pflege sie, lass sie wachsen und beobachte, wie sie dir hilft, bedeutungsvolle Verbindungen mit denjenigen zu schaffen, denen du dienen sollst.

Und falls du auf deinem Weg Unterstützung beim Aufbau einer authentischen, wirkungsvollen Marke für dein Breathwork-Business brauchst, begleite ich dich gerne auf dieser Reise. Du erreichst mich unter hola@paulobolanos.com oder besuche https://www.paulobolanos.com, um mehr darüber zu erfahren, wie wir zusammenarbeiten können, um deine Vision zum Leben zu erwecken.

Ein Gastbeitrag von Paulo Bolanos.

Ein Portrait-Foto von Svenja, mit dem Meer im Hintergrund. Svenja lacht in die Kamera.
Svenja Tasler
5.11.24
13 Minuten Lesezeit