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Selbstliebe – Was sie bedeutet, warum sie wichtig ist
und wie du sie für deine Selbstfürsorge-Praxis stärken kannst

Das Thema „Selbstliebe“ ist ja mittlerweile in aller Munde – zumindest bei Menschen (und vor allem Frauen), die sich mit Persönlichkeitsentwicklung oder auch Spiritualität beschäftigen. Ich bin vor allem durch verschiedene Blogs im Internet auf dieses Thema gestoßen und seit der Trennung von meinem Freund 2015 hat es einen immer größeren Platz in meinem Leben eingenommen. In diesem Artikel möchte ich mit dir teilen, was Selbstliebe für mich bedeutet, warum es mir persönlich so wichtig ist und was ich dafür in meinem Leben tue.

Ich würde für diesen Artikel gerne mit meiner eigenen Geschichte beginnen: Ich selbst habe erst vor ein paar Jahren so richtig verstanden, warum genau Selbstliebe ein so wichtiges Thema für uns alle sein sollte.

Um genau zu sein war die Trennung von meinem langjährigen Freund (die von ihm ausgegangen war) der ausschlaggebende Grund, warum ich mich überhaupt mit persönlicher Weiterentwicklung und letztlich auch dem Thema Selbstliebe beschäftigt habe.

Noch in unserer Beziehung war ich (unbewusst) absolut nicht in der Lage, ganz allein für mein Glück zu sorgen – ganz im Gegenteil, mein Wohlbefinden war häufig davon abhängig, was mein Ex-Freund gemacht und wie er sich mir (und anderen) gegenüber verhalten hat. Nach unserer Trennung hatte ich dann eine ganze Weile mit dem Glauben zu kämpfen, dass es meine Schuld gewesen sei, dass unsere Beziehung „gescheitert“ war. Immerhin hatte er sich getrennt, weil ich mich nicht „richtig“ verhalten hatte. Gleichzeitig dachte ich auch noch, dass ich nicht ohne ihn glücklich werden könnte… zu der Zeit war meine Selbstliebe wirklich nicht besonders groß.

Wenn man beginnt sich mit dem Thema persönliche Weiterentwicklung zu beschäftigen, kommt man unweigerlich irgendwann auf das Thema Selbstliebe. Schneller vielleicht noch, wenn man eine Trennung zu verarbeiten hat. In 2018 hat das Thema dann in meinen „Bewusster Leben“-Challenges Einzug gefunden und Selbstliebe war einer meiner Schwerpunkte für das Jahr, auf den ich mehrere Monats-Challenges ausgerichtet hatte. Ich wollte die Monate nutzen um das Thema für mich intensiv zu erforschen; herausfinden, was es wirklich bedeutet „sich selbst zu lieben“ und welche Routinen mir dabei helfen konnten meine Selbstliebe zu stärken.

Wenn du schon weißt, was Selbstliebe ist und warum sie wichtig ist, überspringe den nächsten Teil dieses Artikels einfach und gehe direkt zum Zweiten, in dem ich mit dir teile, wie Selbstfürsorge-Tools dir helfen können, deine Selbstliebe zu stärken. 🙂

Was ist Selbstliebe – und was ist sie nicht?

Wenn man Wikipedia fragt, was Selbstliebe ist, bekommt man die Antwort, dass es sich bei ihr um die „allumfassende Annahme seiner selbst in Form einer uneingeschränkten Liebe zu sich selbst“ handelt. Man nimmt also nicht nur an, was beziehungsweise wie man ist, sondern akzeptiert sich, schätzt sich selbst und kennt seinen eigenen Wert. Andere Werte, die mit unserer Selbstliebe im Zusammenhang stehen (können), sind zum Beispiel unsere Selbstachtung, Selbstwert und auch unser Selbstvertrauen. Mit steigender Selbstliebe werden auch die anderen Werte in unserem Leben stärker.

Auch, wenn es ein häufiges Vorurteil zu sein scheint, bedeutet Selbstliebe für mich ganz und gar nicht, dass man ausschließlich sich selbst liebt oder gar nur an sich selbst denkt. Ganz im Gegenteil glaube ich fest daran, dass man erst dann in der Lage ist echte Liebe für andere Menschen zu empfinden, wenn man diese auch für sich selbst empfinden kann. Denn wie möchte man für jemand anderen aufrichtige Liebe empfinden (und somit einen Menschen so annehmen wie er ist, mit all seinen Stärken und Schwächen), wenn man das nicht mal bei sich selbst kann – der Person, mit der man sein ganzes Leben ununterbrochen zusammen ist?

Warum ist Selbstliebe so wichtig für uns?

Der offensichtliche Grund ist, dass mein Leben schöner ist, wenn ich mich selbst liebe. Ich bin im Umgang mit mir liebevoll, kenne und akzeptiere meine Stärken und auch Schwächen und kann mich in meiner eigenen Gesellschaft wohlfühlen. Ich kenne meinen eigenen Wert und gehe in anstrengenden Zeiten besser mit mir um. Daraus resultiert dann gleichzeitig, dass ich andere besser annehmen kann wie sie sind und mich auch um sie kümmern kann.

Der wichtigste Grund ist für mich aber: Wenn ich mich selbst liebe, muss ich nicht darauf warten, dass jemand anders mich liebt und glücklich macht!

Eva-Maria Zurhorst hat dies ja ganz treffend gesagt: „Liebe dich selbst – und es ist egal, wen du heiratest!“

Damit ist eigentlich alles gesagt. Und obwohl der Satz so einfach klingt, fällt er in der Realität offensichtlich vielen von uns schwer. Ich bin schon vielen Menschen begegnet, die der Meinung sind sie brauchen einen Partner um wirklich glücklich sein zu können – ja, manche behaupten sogar, ihr Leben hätte keinen Sinn, wenn sie nicht in einer Beziehung wären. Ich weiß, dass wir Menschen „Rudeltiere“ sind. Geprägt durch unsere tief sitzenden Erfahrungen aus der Steinzeit, als Menschen, die nicht in Rudeln lebten, einer größeren Gefahr ausgesetzt waren von einem Säbelzahntiger aufgefressen zu werden. Trotzdem halte ich es für gefährlich uns und unser Glück von der (fehlenden) Anwesenheit eines Partners abhängig zu machen.

Aus meiner eigenen Geschichte habe ich gelernt, dass das plötzliche Ende einer Beziehung einen in eine tiefe Krise stürzen kann, wenn man nicht das Vertrauen und die Liebe in sich selbst hat. Mittlerweile hat sich mein Weltbild, aber vor allem auch mein Selbstbild stark verändert. Ich verstehe sehr gut, warum die Beziehung zu meinem Ex-Freund enden musste und dass dies der erste wichtige Schritt war um mich auf den Weg zu bringen, auf dem ich mittlerweile bin – hin zu mir und der Liebe zu mir selbst.

Wie kann ich meine Selbstliebe stärken?

Wenn du dich mit dem Thema Selbstliebe schon einmal beschäftigt hast, bist du bestimmt schon auf den ein oder anderen Tipp gestoßen, der in die folgende Richtung ging:

  • Stärke deine Selbstannahme, das heißt nimm dich an wie du bist und deine Situation so sie ist.
  • Beobachte deine Gedanken und wie du mit dir selbst sprichst und kehre diese ins Positive.
  • Vergib dir, wenn etwas mal nicht so gelaufen ist wie du es dir vorgestellt hast.

Das sind alles wichtige und richtige Tipps. Für „Einsteiger“, deren Liebe zu sich selbst gerade nicht besonders hoch ist, sind diese aber sicherlich schwer umzusetzen. Denn sind wir mal ehrlich: Wenn du gerade nicht viel von dir und deiner eigenen Person hältst, wie willst du dir selbst da Fehler verzeihen und dir gut zureden? Häufig geraten wir da doch eher in eine Negativ-Spirale. Etwas läuft nicht so wie wir es uns vorgestellt haben und anstatt uns die Liebe zu schenken, die wir so dringend benötigen, verurteilen wir uns auch noch selbst.

Ich habe weiter oben bereits geschrieben, dass ich glaube, dass wir aus der Liebe zu uns selbst heraus auch besser für uns und unsere Bedürfnisse sorgen können. Wenn wir aber gerade nicht viel Selbstliebe empfinden, ist der erste wichtige Schritt erstmal der, dass wir uns genau das eingestehen und dann über die Selbstfürsorge daran arbeiten unsere Liebe zu uns neu aufzubauen.

Selbstfürsorge war für mich ein essentieller Schlüssel zum Aufbau meiner Selbstliebe. Es handelt sich hierbei um die Wahrnehmung und Erfüllung meiner eigenen Bedürfnisse, seien sie körperlich oder psychisch. Echte Selbstfürsorge bedeutet für mich nicht ab und zu mal einen Wellness-Abend einzulegen um mich von meinem stressigen Alltag zu erholen. Sie bedeutet täglich auf meine Bedürfnisse zu achten und gegebenenfalls meine To Do Liste zu kürzen um für meine mentale und körperliche Gesundheit zu sorgen.

Selbstfürsorge ergibt sich für mich automatisch aus meiner Selbstliebe – wenn ich mich selbst liebe und wertschätze, kümmere ich mich besser um mich und erfülle mir meine Bedürfnisse. Gleichzeitig glaube ich aber auch, dass ich umgekehrt meine Selbstliebe stärken kann, in dem ich mich mehr um mich selbst kümmere.

Wie baue ich Selbstliebe durch Selbstfürsorge auf?

Wenn du meine Tipps gleich liest, wirst du dich vielleicht fragen, wo der direkte Einfluss auf deine Selbstliebe ist und wieso du dich durch die Einführung von Selbstfürsorge-Routinen plötzlich mehr wertschätzen oder lieben können sollst – ohne dich dabei überhaupt mit den Gründen für deine mangelnde Selbstliebe (zum Beispiel durch die negativen Gefühlen oder Glaubenssätzen über dich) zu beschäftigen.

Die Antwort ist relativ einfach: In dem du dir gesunde, positive und für dich passende (und kreative ;-)) Routinen erstellst, signalisierst du dir selbst, dass du es dir wert bist! Ob bewusst oder unbewusst, du zeigst dir damit, dass du wichtig für dich bist und dass du es wert bist, diese Zeit für dich zu nutzen.

Im nächsten Schritt wirst du dann feststellen können, wie gut dir deine neuen Routinen tun – du wirst dich wohler in deiner Haut und deinem Leben fühlen und auch in stressigen Situationen besser mit dir und deinen Mitmenschen umgehen – und damit Situationen erzeugen, aus denen du lernst, dass du ein wundervoller Mensch bist, der sich selbst glücklich machen kann. Ohne es wirklich zu merken, stärkst du also deine Selbstliebe. Diese wiederum wird mit Sicherheit zu weiteren Selbstfürsorge-Ritualen und anderen Selbstliebe-Tools führen.

Wenn du dann im nächsten Schritt zum Beispiel auf die bereits genannten in dir verankerten negativen Glaubenssätze schauen und diese auflösen möchtest, dann wird dir das durch die bereits etablierten positiven Routinen leichter fallen, denn du hast schon einen guten Grundstein für dich gelegt und wirst nun deine Selbstliebe noch weiter stärken können.

Meine drei Selbstfürsorge-Tipps für mehr Selbstliebe 

Im Laufe der vergangenen Jahre habe ich einige Tools und Routinen ausprobiert, die mir dabei helfen konnten meine Selbstliebe zu stärken. Die drei für mich wichtigsten möchte ich heute mir dir teilen. 

1. Aufbau meiner persönlichen Morgenroutine

Ich werde hier jetzt nicht ins Detail gehen, sondern in Kürze noch einen eigenen Artikel im Blog zu meiner eigenen Morgenroutine veröffentlichen. Es ist mir aber wichtig, schon einmal hervorzuheben, dass eine feste Morgenroutine, in der du dir Zeit nur für dich selbst nimmst, entscheidend für dein Wohlbefinden und deine Selbstliebe sein kann. Dabei geht es nicht darum, wie lang deine Morgenroutine ist, sondern ausschließlich darum, dass du Dinge für dich machst, die dir gut tun. Beispiele können sein: Meditation, Yoga, Tagebuch schreiben, ein Buch lesen, in Ruhe und gemütlich Frühstück essen. Eine Morgenroutine ist nicht dafür da, Aufgaben von deiner To Do Liste abzuarbeiten, sondern dich und dein Wohlbefinden zu stärken und dich mit einem guten Gefühl in den Tag starten zu lassen.

2. Ausreichend schlafen

Leichter gesagt als getan, wirst du jetzt denken – das ist mir sehr wohl bewusst. Grundsätzlich scheint Schlaf irgendwie immer das erste zu sein, was wir kürzen, wenn unsere Aufgaben mehr und unser Stress-Level höher werden (ich schließe mich hier definitiv mit ein!). Dabei ist Schlaf so wichtig – es gibt uns die Möglichkeit Körper und Geist zu regenieren und dafür zu sorgen, dass wir uns auch am nächsten Tag fit fühlen und unsere Aufgaben erfüllen können. Daher versuche ich mir mittlerweile so häufig es geht mindestens sieben Stunden Schlaf zu gönnen. Ich gebe zu, das klappt häufig noch nicht, aber gerade in stressigen Zeiten priorisiere ich meinen Schlaf besonders, weil ich ihn dann eben auch besonders stark brauche. Denn wenn ich ausgeschlafen bin, bin ich nicht nur sanfter im Umgang mit mir selbst, ich kann mir und anderen Menschen auch ausgeglichener begegnen und mit aufkommenden Problemen und Hürden besser fertig werden.

3. Auszeiten gönnen und auf meinen Körper hören

Auch wieder etwas, das wir alle schon einmal gehört haben, anderen gerne predigen und dann selbst doch vernachlässigen. Das wohl bekanntestes Beispiel: Ein Kollege ist offensichtlich krank und ich predige ihm lauthals, dass er doch nicht ins Büro kommen soll, sondern sich zuhause ausruhen und auf seinen Körper hören soll bis er wieder fit ist. Wenn ich selbst das nächste Mal krank bin, halte ich mich aber natürlich nicht an meinen eigenen Ratschlag, denn wenn ich mir die von meinem Körper geforderte Auszeit gönnen würde, liese ich ja meine Kollegen im Büro „im Stich“.

Natürlich braucht man nicht erst dann eine Auszeit, wenn der Körper schon krank ist. Viel mehr sollte man sich täglich kleinere Auszeiten (zum Beispiel in Form einer kurzen Meditation) und auch größere wöchentliche Auszeiten (zum Beispiel durch ein gemütliches Schaumbad am Abend, eine Yoga-Stunde beim Lieblingslehrer oder der Zubereitung seines Lieblingsgerichts) gönnen, damit der Körper gar nicht erst mit Krankheitssymptomen auf die mangelnde Selbstfürsorge (und damit einhergehende mangelnde Selbstwertschätzung und Selbstliebe!) hinweisen muss.

Wo soll ich nur anfangen?!

Dies sind meine absoluten Herzens-Empfehlungen an dich, wenn du das Gefühl hast, du benötigst etwas mehr Selbstliebe – und damit einhergehend mehr Selbstfürsorge – in deinem Leben. Ich weiß, dass sie nicht immer einfach umzusetzen und manchmal schwer zu priorisieren sind. Ich kann die den positiven Effekt auf dein Leben aber quasi garantieren!

Wenn du bisher noch keine der drei Routinen und Gewohnheiten in deinem Leben priorisierst, empfehle ich erstmal mit einer davon anzufangen um dich nicht zu überfordern. Damit stärkst du schon mal das Vertrauen in dich selbst und kannst dann nach einigen Wochen mit einem positiven Gefühl eine weitere Routine neu hinzunehmen. Du wirst so Stück für Stück mehr Wertschätzung und Selbstliebe für dich entwickeln!

Lass mich gerne in den Kommentaren wissen, ob dir dieser Artikel geholfen hat und ob du noch Fragen zu dem Thema Selbstliebe hast. Natürlich möchte ich auch gerne wissen, wie du Selbstliebe definierst und welche Tools und Routinen du bereits für dich eingeführt hast, die deine Selbstliebe stärken. Ich freue mich auf unseren Austausch!

Alles Liebe
Deine Svenja

Foto Credit: Brigitte Tohm on Unsplash_210081

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