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Dein Atembewusstsein – die Basis für deine Atem-Arbeit

Photo by Ouarda Banani (Unsplash: 0yLkW8DXKlo)

In diesem Artikel spreche ich über einen besonderen Aspekt der Atemarbeit, der eigentlich ganz am Anfang jeder Atemübung steht, häufig aber gar nicht so viel Beachtung bekommt wie er eigentlich verdient. Es geht dabei um die Ausweitung einer essentiellen Fähigkeit, die es bedarf, wenn wir unsere Atmung wirklich nachhaltig für ein positiveres Wohlbefinden und eine höhere Lebensqualität nutzen wollen: unser Atembewusstsein!

Schon kurze Atemübungen können uns in unserem Alltag unterstützen und einen Einfluss auf unser Wohlbefinden haben. Es ist super, wenn du zum Beispiel zu Beginn deines Tages deinen Atem fünf Minuten lang bewusst lenkst, um entspannter oder energetischer in den Tag zu starten. Wenn du deinen Atem den Rest des Tages aber gar nicht weiter beachtest, verschenkst du ein riesiges Potential!

>>> Dein Atem-BEWUSSTSEIN ist die Basis deiner Arbeit mit dem Atem! <<<

Eine der wichtigsten, wenn auch subtilsten (und vielleicht auch unspektakulärsten) Dinge, die wir lernen dürfen, ist, sich unserer Atmung und der Art und Weise, wie wir atmen, tatsächlich bewusst zu werden.

Wir halten unsere Atmung häufig für selbstverständlich, einfach weil sie als Teil unseres autonomen Nervensystems ganz von allein passiert, ohne dass wir wirklich etwas dafür tun müssen.

Da sich unser Atem in einer Rückkopplungsschleife mit anderen Teilen unseres Nervensystems befindet, können wir, wenn wir anfangen, unser Atemmuster (bewusst) zu verändern, andere Teile des Körpers ebenfalls beeinflussen. Die Lenkung unserer Atmung stellt den Schlüssel zur Kontrolle dieser Aspekte unseres Körpers dar.

Ein größeres Bewusstsein für unsere Atmung selbst ist dafür jedoch der erste Schritt in diesem Prozess.

Je bewusster du dir deiner Atmung bist (und zwar nicht nur in den fünf Minuten, wenn du eine Meditation beginnst oder eine kurze Atemübung machst), desto mehr Einfluss kannst du (auch während deines Alltags) auf deine Atmung nehmen – was wiederum (und ja, ich wiederhole mich!) einen starken Einfluss darauf haben wird, wie du dich fühlst und wie es dir langfristig geht.

Daher möchte ich dich einladen, ab jetzt mehrmals über den Tag verteilt, so häufig wie möglich, mit deinem Atem einzuchecken – und dadurch zu erkunden, wie dein Wohlbefinden deine Atmung beeinflusst und deine Atmung sich wiederum auf dein Wohlbefinden auswirkt. Du kannst direkt JETZT damit starten, während du den nächsten Abschnitt dieses Blogartikels liest…

Drei Schritte für dein Atembewusstsein 

Im Folgenden teile ich drei einfache Schritte mit dir, wie du dein Atembewusstsein konkret stärken und auch direkt nutzen kannst. Dies ist etwas, dass du mehrfach am Tag machen kannst – ohne, dass du deinen Alltag oder das, was du konkret gerade in dem Moment tust, wirklich unterbrechen musst. Es lässt sich einfach in dein Leben integrieren.

Schritt 1: Nimm Deine Atmung wahr.

Dies ist der eigentliche, der essentielle Schritt. Dies ist „Atembewusstsein“. Werde dir der Art und Weise, wie deine Atmung gerade fließt, bewusst.

Dafür kannst du die folgenden Fragen nutzen und während du sie jetzt gleich liest, kannst du direkt mal darauf achten, was du bei deiner Atmung in diesem Moment wahrnehmen kannst:

Wie fließt dein Atem gerade, wenn du nichts veränderst?
Atmest du durch die Nase oder den Mund?
Atmest du eher flach oder tief?
Atmest du in den Brustkorb oder in den Bauch?
Geht dein Atem relativ schnell oder eher langsam?
Atmest du stockend, fließend, mit Pausen?
Hältst du zwischendurch unbewusst die Luft an? 

Das war es eigentlich schon. Wenn du dir selbst diese Fragen beantwortet hast, hast du dir deinen Atem schon bewusst gemacht. Die Antworten kannst du nun für die nächsten Schritte nutzen…

Schritt 2: Nimm wahr, was deine Atmung über deinen aktuellen Zustand aussagt.

Tauche jetzt (für einen kurzen Moment) tiefer und nimm wahr, wie es dir jetzt gerade in diesem Moment geht.

Was kannst du in deinem Körper wahrnehmen?
Bist du gestresst oder aufgeregt?
Entspannt oder nervös?
Wütend, traurig oder glücklich? 

Wie spiegeln sich deine Gefühle und Empfindungen in deiner Atmung wider?

Schritt 3: Passe deine Atmung an.

Wenn du magst, kannst du jetzt noch einen Schritt weiter gehen und in die aktive, bewusste Arbeit mit deiner Atmung einsteigen (dafür brauchst du nicht mal eine konkrete Atemübung). 

Gibt es etwas, das du an deiner Atmung anpassen kannst, was dein Wohlbefinden stärken oder verbessern könnte?

Könntest du zum Beispiel langsamer ein- und ausatmen, um mehr Ruhe oder Leichtigkeit in dein Nervensystem zu bringen? 

Und kannst du eventuell wahrnehmen, wie die Aufmerksamkeit auf deine Atmung bereits eine Ent-Spannung für dich und dein System gebracht hat?

Tipps, wie du dein Atembewusstsein trainieren kannst

Letztlich geht es vor allem darum, immer wieder zu Schritt 1 zurückzukommen und zu bemerken, wie deine Atmung gerade fließt – wenn du das schaffst, ergeben sich meiner Erfahrung nach die darauf folgenden beiden Schritte von ganz allein.

Das Wundervolle dabei ist, dass dieser erste Schritt wirklich simpel ist – wie gesagt, es bedarf nicht mal wirklich einer Unterbrechung deines Alltags. Du kannst eigentlich in jedem Moment deines Tages deine Aufmerksamkeit auf deinen Atem lenken und beobachten, wie er gerade fließt (ob du gerade abwäschst, Zähne putzt, ein Buch liest, mit deinen Kindern spielst, Sex hast…).

Um dir den Einstieg noch etwas leichter zu machen, habe ich hier noch drei Tipps für dich, wie du konkret dein Atembewusstsein trainieren kannst.

#1 Stelle dir einen Wecker.

Diesen Tipp kennst du sicher schon, wenn es darum geht, neue Routinen aufzubauen. Sich einen Wecker oder eine Smartphone-Erinnerung zu stellen ist die sicherste Variante, wie du nicht vergisst, zwischendurch deiner Atmung Aufmerksamkeit zu schenken.

Dabei gilt wieder: Wenn der Wecker beziehungsweise die Erinnerung losgeht, musst du nicht alles stehen und liegen lassen. Es reicht völlig in dem Moment, in dem du den Wecker ausschaltest, einmal deine Aufmerksamkeit auf deine Atmung zu richten und wahrzunehmen, wie diese gerade fließt (und wie es dir geht).

#2 Nutze erzwungene Pausen in deinem Leben.

Außerdem kannst du die Momente in deinem Alltag nutzen, in denen du gerade eh aufgefordert bist, innezuhalten oder zu warten – sei es in der Schlange an der Kasse im Supermarkt oder im Auto an einer roten Ampel. Wenn du nichts anderes zu tun hast außer zu warten, richte deine Aufmerksamkeit für einen kurzen Moment auf deinen Atem.

#3 Nutze die Zeit im Bett.

Ein wundervoller Moment, um sich mit seiner Atmung zu beschäftigen, ist auch immer die Zeit direkt nach dem Aufwachen oder vor dem Einschlafen. Bevor du morgens irgendwas anderes machst – beziehungsweise bevor du abends die Augen schließt – nimm dir einen Moment Zeit, um deinen Atemfluss wahrzunehmen. (Ich mache das zum Beispiel morgens im Bett immer, während ich direkt nach dem Wachwerden meine Basaltemperatur messe – es kostet mich keine Sekunde extra).

Es ist vermutlich selbsterklärend, aber je öfter du die Chance nutzt, deine Atmung bewusst wahrzunehmen… desto öfter wirst du deine Aufmerksamkeit auf deine Atmung richten – und zwar mehr und mehr auch in Momenten, in denen du sonst deine Atmung gegebenenfalls nicht wahrgenommen hättest.

Und je mehr du deinen Atem bewusst wahrnimmst, desto mehr kannst du ihn nutzen, um dein Wohlbefinden zu verbessern.

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Wenn du dein Atembewusstsein weiter bewusst fördern möchtest, habe ich hier noch zwei Empfehlungen für dich:

Zunächst einmal kannst du dir Folge #61 in meinem Podcast BREATHE, FEEL & GROW anhören. In der Folge mit dem passenden Titel „Atemübung: Stärke dein Atembewusstsein“ leite ich dich durch eine kurze Atembewusstseins-Übung.

Du findest den BREATHE, FEEL & GROW Podcast bei Spotify, YouTube, iTunes und Google Podcast, sowie in allen gängigen Podcast Apps!

Außerdem möchte ich dich auch noch zu meinem vier-wöchigen Online-Selbstlern-Kurs „Let’s Breathe“ einladen – hier bekommst du neben verschiedenen Atemtechniken ein tiefer-gehendes Training zu deinem Atembewusstsein!

Alle Informationen zu Let’s Breathe findest du hier [CLICK LINK].

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Hast du deine Atmung bisher in deinem Alltag wahrgenommen? Was ist dir aufgefallen, als du eben während des Lesens deine Atmung beobachtet hast? Und wie fühlt es sich gerade an, wenn du dir deiner Atmung jetzt bewusst wirst? Teile gerne ein paar deiner Gedanken mit uns in den Kommentaren.

Alles Liebe
Deine Svenja 

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